Rückblick 2021 und Jahresausblick 2022
Posted by Partner bank team 26 jan 2022
Mit 2021 ging trotz der Allgegenwart von Corona ein außergewöhnlich erfolgreiches Aktienjahr zu Ende, das, anders als das Jahr zuvor, ganz im Zeichen der globalen konjunkturellen Erholung stand. Die USA als weltgrößte Volkswirtschaft konnte dabei ein Wirtschaftswachstum von fast sechs Prozent verzeichnen. Das damit verbundene markante Gewinnwachstum der Unternehmen sorgte für stetig steigende Börsenkurse und zufriedene Investoren.
Rückblick 2021: Inflation wieder im Bewusstsein
Allerdings hat dieser Rebound auch zu Schattenseiten geführt, die sich im Wiederaufflackern der Inflation sehr deutlich zeigen. Nachdem über viele Jahre praktisch keine nennenswerten Inflationszahlen zu vermelden waren, haben pandemiebedingte Produktionsschwierigkeiten sowie eine wachsende Nachfrage in vielen Bereichen zu Lieferengpässen geführt. Damit einher gehen signifikant höhere Rohstoff- und Energiepreisen. Diese Entwicklungen haben die Thematik der Inflation wieder in das Bewusstsein von Notenbanken, Regierungen und Anlegern gerückt. Mit Ende Dezember wurde beispielsweise in den USA mit fast sieben Prozent der höchste Wert an Inflation seit 40 Jahren vermerkt.
Wurde die erhöhte Inflation anfänglich noch als temporäres Phänomen im Zuge des wirtschaftlichen Aufholprozesses gesehen, so hat sich mittlerweile seitens der geldpolitischen Entscheidungsträger die Überzeugung gefestigt, dass dieser Zustand länger anhält als angenommen. Damit ergibt sich für das heurige Jahr eine neue Situation, da Zinsen, die sich in einem Rekordtief befinden, auf Dauer mit hoher Inflation unvereinbar sein werden. Makroökonomisch sind daher entsprechende Zinsschritte notwendig, um der aktuellen Lage entgegenzuwirken.
Trendwende bei Nullzins-Politik
So hat die amerikanische Notenbank Fed bereits eine schrittweise Änderung ihrer Nullzins-Politik angekündigt. Neben der Beendigung des milliardenschweren Anleihen-Kaufprogramms ist vor allem eine schrittweise Erhöhung der Leitzinsen geplant. Der Markt geht zurzeit von drei bis vier Zinsschritten für das heurige Jahr aus.
Die Rahmenbedingungen für internationale Aktien-Engagements haben sich daher mit den Ankündigungen der US-Notenbank insofern verändert, als das Ende der Politik des „billigen Geldes“ eingeläutet wurde. Das betrifft zwar vorerst nur die USA, doch sind die Kursbewegungen des größten Aktienmarktes bekanntermaßen auch für alle anderen Börsen relevant.
Jahresausblick 2022: Wirtschaftswachstum
2022 ist in den USA ein konjunkturelles Wachstum von rund vier Prozent zu erwarten und mit Vollbeschäftigung ist nach Schätzungen der Fed im 3. Quartal zu rechnen. Die Unternehmensgewinne sollten daher weiterhin auf hohem Niveau verharren, was unterstützend für den Aktienmarkt zu sehen ist, auch wenn andere Branchen und Segmente als bisher in den Fokus der Investoren rücken könnten. Auch erste Anzeichen einer leichten Entspannung auf der Inflationsfront sind bereits zu erkennen, wodurch die Inflationsspitze unter Umständen schon im 1. Quartal erreicht sein könnte.
Mit positiver Grundstimmung in das neue Aktienjahr
Zusammenfassend ist zu sagen, dass heuer auf alle Fälle ein Szenario steigender Leitzinsen eintreten wird. Ob dieser Sachverhalt nun nachhaltig negative Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben wird, hängt in entscheidendem Maße von der weiteren Inflationsentwicklung und dem Vorgehen der Notenbank ab. Es bleibt abzuwarten, wie die Reaktionen der Investoren auf die unvorhersehbaren Zinserhöhungen, die möglicherweise bevorstehen, ausfallen.
Ein „Bären-Markt“ bzw. eine Aktien-Baisse wird in aller Regel erst durch Rezessionen verursacht, was aus heutiger Sicht nicht zu erwarten ist. Unter der Annahme, dass keine neuen Virus-Varianten auftreten und die geopolitische Lage stabil bleibt, sollte 2022 aus heutiger Sicht ein Jahr wirtschaftlicher Prosperität werden, auch wenn deutlich geringere Kurszuwächse im Aktienbereich zu prognostizieren sind als im „Superjahr“ 2021, denn dazu liegt das aktuelle Bewertungsniveau der Aktien zu klar über dem historischen Durchschnitt.
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