Wie Bulle und Bär zur Börse kamen.
Posted by Partner Bank Team      22 Jul 2020
Investment Know-How   

Seit Jahrhunderten stehen Bulle und Bär für steigende bzw. fallende Börsenkurse. Doch wie die beiden an die Börse kamen, lässt sich nicht genau rekonstruieren. Eine Legende dürfte bis 1688 zurückgehen, als der spanische Literat Don Joseph de la Vega mit „Die Verwirrung der Verwirrungen“ das wohl älteste Buch über die Börse schrieb. Der Schriftsteller beobachtete bei einem Besuch der Amsterdamer Börse das Treiben der Börsenhändler, wo es mitunter heftig zur Sache ging. Diese Szenen erinnerten ihn an die Stierkämpfe in Südamerika, wo Bullen gegen Bären kämpften.

 

In London des 17. Jahrhunderts verkauften Spekulanten in der Hoffnung auf Kursstürze Aktien, die sie nicht besaßen. Sie verkauften sozusagen das „Fell des Bären, ehe er erlegt war“. Und wie kam der Bulle ins Spiel? In dieser Zeit wurden nahe der Börse Bären- und Bullenkämpfe ausgetragen, wo die Spekulanten saftige Wetten abschlossen. So dürfte der Bulle zum Gegenspieler des Bären geworden sein. Soweit die Legende.

 

Ein anderer Ursprung des Sinnbildes geht auf den Krimkrieg in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die englischen Truppen unter Sir John Bull gingen siegreich aus der Schlacht hervor. „Run with the Bull“ bedeutete auf der Siegerseite stehen. Die geschlagenen, russischen Truppen waren symbolisch durch ihr Nationaltier, den Bären, vertreten.

 

Eine naheliegende Erklärung lässt sich aus der Schlagbewegung der beiden Tiere ableiten. Der Bär schlägt mit der Tatze von oben nach unten – als Synonym für fallende Kurse und der Stier stößt seine Hörner von unten nach oben und symbolisiert steigende Kurse.

 

Die tierischen Rivalen haben sich aber nicht überall durchgesetzt. Während sie im englisch- und deutschsprachigen Raum etabliert sind, blieben die Franzose bei „Hausse“ (steigend) und „Baisse“ (fallend). Egal welches Begriffspaar verwendet wird, sie bezeichnen nicht bloß die Kursentwicklungen. Ein Großteil der „Ups and Downs“ an den Börsen wird von psychologischen Faktoren bestimmt. Je nach Erwartung der Anleger entsteht eine positive oder negative Stimmung auf den Märkten. Nicht immer bewahrheiten sich „bullige“ oder „bärige“ Perspektiven in der Börse. Wer stimmungsmotiviert mit bullig, optimistischen Aussichten Aktien gekauft hat, kann natürlich auch rasch daneben liegen und muss Verluste wegstecken. Auch hierfür hat das Börsenvokabular den passenden Begriff parat: Der Anleger ist in die Bullenfalle getappt. Wird mit der Prognose auf fallende Kurse spekuliert und liegt damit falsch, ging man in die Bärenfalle.

 

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