Partner Bank AG: Wertpapier-Marktkommentar Ausgabe 9/25


 Posted by Partner Bank Team     17 Sep 2025
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•   Amerikanische Börsen verzeichnen neue All-time-Highs 

•   Berichts-Saison in den USA liefert klares Gewinn-Plus für Unternehmen 

•   US-Zölle im August auf EU-Exporte in Kraft getreten 

 

Im abgelaufenen Monat konnten die US-Börsen vor allem angesichts erfreulicher Gewinndaten der Unternehmen neue Rekordstände erreichen.

 

Unterstützend wirkten zudem die neuesten Zahlen zum Wirtschaftswachstum sowie die anhaltend stabile Inflation und Hoffnungen auf eine erste Zinssenkung im heurigen Jahr.  

 

Die Kurs-Avancen erfolgten dabei weitgehend losgelöst von weltpolitischen Ereignissen wie dem Treffen von Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Putin und möglicher Friedensgespräche im Ukraine-Krieg.  

 

Auch die Import-Zölle, die zu einem baldigen Anstieg der Inflation führen könnten, waren für Investoren nicht unmittelbar relevant.  

 

Den maßgeblichen Anteil an den Kursanstiegen hatten somit die Resultate der zu Ende gegangenen Berichts-Saison für das zweite Quartal, die für eine Vielzahl an positiven Überraschungen gesorgt hat.  

 

Insgesamt konnten mehr als 80 Prozent der amerikanischen Gesellschaften die Gewinnschätzungen der Analysten übertreffen, wobei sich das aggregierte Wachstum der Gewinne gegenüber dem Vorjahresquartal auf beinahe 12 Prozent beläuft.  

 

Damit ist Q2 das dritte Quartal in Folge mit einem zweistelligen Anstieg der Profite.  

 

Was die sogenannten „Magnificent 7“ anbelangt, so konnten sämtliche Unternehmen mit entsprechenden Gewinnüberraschungen aufwarten, allen voran Nvidia, Meta Platforms, Amazon und Microsoft.  

 

Die Steigerungsrate der Gewinne beträgt zusammengerechnet mehr als 26 Prozent, was vereinfacht dem Doppelten des Gesamtmarktes entspricht. Dies unterstreicht einmal mehr die besondere Rolle des Technologie-Sektors für Aktienveranlagungen in den USA.

 

Besonders die hohe Quote an Gewinnüberraschungen zeigt, dass viele Analysten ihre Prognosen aus Gründen der Vorsicht zu tief angesetzt haben, sei es wegen eventueller Auswirkungen von Gegen-Zöllen oder des allseits erwarteten, zoll-bedingten Inflations-Schubes.  

 

Tatsache ist, dass die US-Konjunktur robust wächst und die Volkswirtschaften der Europäischen Union vom Tempo her seit Jahren in den „Schatten“ stellt.  

 

Gemäß den aktuellen Zahlen steigerte sich das BIP im zweiten Quartal, hochgerechnet auf das Gesamtjahr, um 3,3 Prozent und damit stärker als von Ökonomen geschätzt.  

 

 

US-Notenbank signalisiert Leitzins-Senkung im September 

Hinsichtlich der Inflationsentwicklung in den Vereinigten Staaten ist angesichts der letzten verfügbaren Daten von Juli noch kein wirklicher Teuerungs-Schub erkennbar.  

 

Mit 2,7 Prozent liegt die Inflation nach wie vor unterhalb der kritischen Marke von drei Prozent, was Präsident Trump seit einiger Zeit zum Anlass nimmt, entsprechende Zinssenkungen von der Notenbank zu fordern.

 

Abgesehen davon, dass die momentane Zoll-Politik auf unsicheren juristischen „Beinen“ steht, wird es noch einige Monate dauern, bis ein etwaiger, aussagekräftiger Inflations-Zuwachs durch erhöhte Import-Preise erkennbar ist.  

 

So gesehen ist es verständlich, warum die Federal Reserve mit Zinssenkungen bis zuletzt abgewartet hat.  

 

Erst beim alljährlichen, traditionellen Notenbank-Treffen Ende August in Jackson Hole (US-Bundesstaat Wyoming) gab es seitens des Fed-Chefs Jerome Powell erste Signale in Richtung einer Zinssenkung bei der nächsten Sitzung am 17. September.  

 

Ausschlaggebend dafür sind neue, angepasste geldpolitische Leitlinien, die es der US-Notenbank erlauben, künftig flexibler zu agieren.  

 

Diese Aussagen haben naturgemäß bei Anlegern für Optimismus gesorgt, dass im Herbst mit sinkenden Zinsen neuer Schwung in den Aktienmarkt gelangt. 

 

 

Europäische Aktien weiterhin unterbewertet 

In Europa, speziell in der Europäischen Union, hat das Inkrafttreten der US-Zölle per Anfang August erfreulicherweise zu keinen nennenswerten Verwerfungen geführt.  

 

Allerdings befindet sich der Euro Stoxx 50 im Gegensatz zu den amerikanischen Indizes seit Mitte Februar in einer Seitwärtsphase, da er nach dem zoll-bedingten Kurseinbruch im April, der auch die US-Märkte erfasst hat, noch keine neuen Höchst-Ständen „erklimmen“ konnte.

 

Für europäische Aktien spricht nach wie vor das tiefe Bewertungs-Niveau, was sowohl für den EU-Raum als auch für den paneuropäischen Markt gilt.  

 

Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf Basis der geschätzten Gewinne liegen in beiden Segmenten per Ende Juli bei knapp über 14, was gegenüber US-Titel, die gegenwärtig bei fast 23 notieren, einen signifikanten Abschlag von rund 35 Prozent bedeutet.  

 

Auch wenn die Gewinn-Dynamik der europäischen Unternehmen mit einem Zuwachs von drei Prozent im zweiten Quartal nicht mit den der US-Gesellschaften verglichen werden kann, rechtfertigt dies eine solche Bewertungs-Differenz nicht.  

 

Dazu kommt, dass viele Investoren aus den USA den stärkeren Euro für Aktien-Engagements nutzen, um an zusätzlichen Währungseffekten zu partizipieren.  

 

Auch fiskalpolitische Maßnahmen in Deutschland oder das EU-weite Konjunkturpaket NextGenerationEU stellen attraktive Rahmenbedingungen dar, die künftig für ein anziehendes Wirtschaftswachstum sorgen sollten.  

 

 

Aktienmärkte im August 2025 

Die stärkste Performance im vergangenen Monat erzielten die Werte im Dow Jones-Index, gefolgt vom S&P 500, die beide ein neues Hoch erreichten. Damit konnten beide US-Börsen in ihrer Wertentwicklung auf Dollar-Basis zum Euro Stoxx 50 aufschließen.    

 

Veränderung im Monat August 2025 (alle Zahlen als Total Return-Werte inkl. Dividenden) 

 

USA:

S&P 500 

 - 0,41% in EUR  ( 2,03% in USD)

 

NASDAQ 100

- 1,48% in EUR ( 0,92% in USD)

 

Dow Jones

0,96% in EUR ( 3,42% in USD)

Europa:

EuroStoxx 50  0,64% in EUR  

 

Veränderung seit Jahresanfang 2025 (Year-to-Date/alle Zahlen als Total Return-Werte) 

 

USA:

S&P 500 

- 2,02% in EUR   (10,79% in USD)

 

NASDAQ 100

- 0,97% in EUR   (11,98% in USD)

 

Dow Jones

- 4,22% in EUR  ( 8,30% in USD)

Europa:

EuroStoxx 50   11,59% in EUR   

Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung 
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